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"Burschen sehen, was wir draufhaben!"

Claudia Zweimüller und Sophie Zorbach: Zwei HTL-Schülerinnen über ihre Erfahrungen in der Welt der Technik

Sie wirken beide selbstbewusst und sind überzeugt, die richtige Entscheidung in ihrer Schullaufbahn getroffen zu haben – sie haben sich nämlich für eine Ausbildung an der HTL Ried entschieden: Claudia Zweimüller (16) aus Neuhofen und Sophie Zorbach (17) aus Münzkirchen. Claudia absolviert den Ausbildungszweig "Leichtbau", Sophie den Ausbildungszweig "Agrar- und Umwelttechnik". Im Interview sprechen sie über ihre Erfahrungen als Mädchen in der Technik.

Woher stammt euer Interesse an Technik?
Claudia Zweimüller: Ich bin schon sehr bald mit meinem Papa in den Keller in seine Werkstatt gegangen, das hat mir gefallen. Dann war ich beim Tag der offenen Tür an der HTL, und da hab ich auch viel Einblick bekommen. Nach dem Schnuppertag für Mädchen hab ich den Entschluss für die HTL gefasst.
Sophie Zorbach: Bei uns daheim ist immer schon alles selbst hergerichtet worden, mein Papa hat die HTL gemacht, mein Bruder auch. Ich hab nach dem Gymnasium sofort den Entschluss gefasst, in die HTL zu gehen. Die Frage war nur: Andorf oder Ried? Nachdem Kunststoff nicht meines war, habe ich mich für Ried entschieden.

Sind bisher eure Erwartungen erfüllt worden?
Claudia: Auf jeden Fall, ja! Es passt sehr gut für mich.
Sophie: Ja, es war die richtige Entscheidung.

Wie haben eure Eltern reagiert, als ihr eure Entscheidung für die HTL getroffen habt?
Claudia: Der Papa hat sich gefreut, die Mama war anfangs eher skeptisch,aber sie ist nun auch überzeugt. Beide haben mich frei entscheiden lassen.
Sophie: Ich konnte völlig frei entscheiden, so nach dem Motto: Tu, was du willst, aber mach es gut.

Wie geht’s euch mit den Burschen bzw. wie geht’s euch in der doch männlich dominiertenTechnik-Welt?
Claudia: Das Verhältnis zu den Burschen seh’ ich nicht als Problem. Auch wir Mädchen sind genauso gut in der Technik zu Hause, auch wir können das! Freilich wird man ab und zu gehänselt, aber ich seh das alles entspannt. Und manchmal hat man einen kleinen ‘Mädchenbonus’...
Sophie: Teilweise muss man sich schon ein wenig härter durchsetzen, dass man akzeptiert wird. Aber es ist für mich einfach eine andere Welt als im Gymnasium, weitaus angenehmer!

Was meinst du mit ‘angenehmer’?
Sophie: Es ist in einer gemischten Klasse mit Mädchen und Burchen viel unkomplizierter, da gibt es keinen Zickenkrieg mehr.

Was sind eure Berufsziele nach Abschluss der HTL?
Claudia: Zuerst einmal die Matura erfolgreich absolvieren, dann vielleicht als Konstrukteurin in einer Firma beginnen, aber: Eins nach dem anderen! Vielleicht kommt dann auch noch ein Studium.
Sophie: Zuerst einmal die Matura machen. Danach weiß ich noch nicht genau, was ich machen werde, vielleicht zuerst ein Jahr beim Bundesheer. Ein Studium habe ich danach nicht geplant.

Habt ihr einmal negative Erfahrungen gemacht als Frau in einer Männer-Domäne?
Claudia: Naja, manche Burschen sind vorher schon skeptisch, ob man das schafft. Aber sie sehen rasch, was wir draufhaben, und dann gibt’s nichts mehr.
Sophie: Nein. Spätestens nach der ersten Klasse hat man die Kraft, sich durchzusetzen.
  

SCHNUPPERTAG FÜR MÄDCHEN

Einen eigenen Schnuppertag für Mädchen veranstaltet die HTL Ried am
Montag, 9. Dezember.
Von 7.30 bis 12 Uhr werden Lehrpersonal und Schülerinnen informieren und Tipps geben. Auch Konstruieren steht mit weiteren praktischen Übungen am Programm.

Anmeldung: 07752/8899770 oder
office@htl-ried.at

  

Herzlichen Dank an Dr. Roman Kloibhofer für das für die OÖN geführte Interview!
Foto: rokl

 

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